Waldorfpädagogik

Waldorfkindergarten Hamm

Waldorfpädagogik

Jedes Kind wird bei uns unabhängig von seiner Nationalität, seiner sozialen Herkunft und seiner Religion gefördert.

Unser Ziel ist es, dass die Kinder:

  • sich gesund entwickeln
  • die Welt in ihren Zusammenhängen erkennen lernen
  • Freude und Frohsinn entfalten
  • Vertrauen in die eigenen wachsenden Kräfte und Fähigkeiten bekommen
  • die Sinnhaftigkeit des eigenen Handelns, Fühlens und Denkens entwickeln
  • ein gesundes Selbstwertgefühl entwickeln und Sozialkompetenz erlangen
  • die Entwicklung zur Schulreife erwerben

Die pädagogischen Fachkräfte setzen sich für die Bewahrung der Kindheit ein.

Dieses erreichen wir durch waldorfpädagogische Arbeit auf anthroposophischer Grundlage basierend auf der Menschenkunde von Rudolf Steiner.

Die Waldorfpädagogik konzentriert sich besonders auf eine altersgemäße Entwicklung.

Sie fördert:

  • die Selbstständigkeit der Kinder
  • ihre Achtsamkeit für die Umwelt
  • ihre Selbst- und Fremdwahrnehmung
  • ihre feinmotorische Sensibilität und Bewegungsfreude
  • ihre Sprachkompetenz
  • ihre Konzentrationsfähigkeit
  • ihr aktives Lernen und ihre Gedächtnisfähigkeit

Praktisch werden unsere Ziele in unserer pädagogischen Arbeit mit den Kindern folgendermaßen umgesetzt.

Eurythmie

Bewegung ist das Lebenselement des kleinen Kindes, und daher eignet sich die Bewegungskunst Eurythmie hervorragend, gerade für die Arbeit mit dem kleinen Kind. Einmal in der Woche findet für ca. 20 Minuten mit den Kindern der einzelnen Gruppen ein eurythmisches Bewegen statt. Eine sorgsam vorbereitete Geschichte wird erzählt und gleichzeitig durch entsprechend ausgewählte Laut-Gebärden oder rhythmische Bewegungen gestaltet. Immer ist die Sprache dichterisch-poetisch, d. h., die Märchen und Geschichten werden in rhythmischen Versen und Reimen vorgetragen.

Vier bis sechsmal werden die am Jahreslauf orientierten Märchen und Geschichten mit den Kindern bewegt. Dabei wendet sich der Eurythmist ausschließlich an die Nachahmungskräfte des kleinen Kindes. Dieser Wunsch, nachzuahmen, ergänzt durch einen starken Bewegungsdrang, gibt dem Kind ja die Leichtigkeit, mit der es so unmittelbar in die Bewegung hineinfindet. Wie selbstverständlich greift es die Sprach-Rhythmen der einzelnen Verse und Gedichte auf, kommt mal mit großen Schritten als Riese oder mit kleinen Trippelschritten als Zwerg daher. Je nach Jahreslauf fliegen wir leicht, wie die Schneeflöckchen im Winter; balancieren als Jungstörche auf dem Mühlendach; hüpfen wie die Hasen und Frösche oder traben als Pferde vor dem Erntewagen. Durch diese rhythmischen Tätigkeiten lernt das Kind seine Bewegungen zu führen und zu differenzieren. Daraus ergibt sich aber auch, dass gerade die Sinnespflege ein wesentliches Anliegen der Kleinkindeurythmie ist, vor allem der vier unteren basalen Sinne, die man als Tastsinn, Bewegungssinn, Gleichgewichtssinn und Lebenssinn bezeichnet. Deshalb stapfen oder schleichen wir, nähen Zwergenschuhe oder bauen einen Schneemann, balancieren oder hüpfen auf einem Bein, um schließlich dann über den Lebenssinn das eigene Wohlbefinden oder auch Unbehagen, wenn zum Beispiel der Riese erwacht, wahrzunehmen. Dies umso mehr, da durch die Reizüberflutung, die unsere moderne Lebensweise mit sich bringt, aber auch durch Bewegungsmangel und Hektik, das Kind gerade in der Entwicklung der unteren Sinne stark gefährdet ist.

Zusammenfassend könnte man sagen, dass die fließenden, eurythmischen Bewegungen immer harmonisierend auf den im Wachstum befindlichen Organismus des kleinen Kindes wirken. Sie helfen ihm, beweglich und formbar zu bleiben, damit dieser nicht zu früh verhärtet. Denn die entwicklungsbedingte Aufgabe des kleinen Kindes besteht ja darin, seinen Leib nach Möglichkeit ganz zu ergreifen, um ihn dann als leibliche Basis, mit all den errungenen Fähigkeiten, zur Verfügung zu haben. Damit es SELBST-SICHER sein Leben gestalten, sein Schicksal ergreifen, eben ganz Mensch werden kann.

Sinnespflege

  • künstlerische Beschäftigung wie Malen, Singen, Musizieren, Kneten (mit       Bienenwachs), Kreisspiele und Reigen, Eurythmie, Märchenerzählen, Puppenspiele
  • Üben  von motorischen Fähigkeiten durch Nähen, Schnitzen, Werken, Balancieren, Stelzenlaufen, Seilhüpfen, Bewegungsspiele, großräumiges Bauen
  • Erleben verschiedenster Naturmaterialien im Spiel sowie deren fantasievolle Verwendung und Gestaltung
  • tägliches Naturerleben durch Aufenthalt im Freien

Rhythmus und Wiederholung

Rhythmus und Wiederholung vermitteln den Kindern Sicherheit (Selbstsicherheit) und Geborgenheit.

Ein sinnvoll strukturierter, wiederkehrender Ablauf im Tages- Wochen- und Jahresgeschehen trägt zur seelischen Stabilität des Kindes bei.

Feste im Jahreskreis schaffen Erlebnishöhepunkte (Jahresfeste, Geburtstage …).

Der Jahreskreis orientiert sich vorwiegend an den christlichen Festen. Wir gestalten sie gemeinsam mit den Kindern. Eine konfessionsungebundene, christlich-religiöse Grundhaltung wird in unserem Hause vermittelt und gelebt.

Vorbild und Nachahmung

Nach Rudolf Steiners Erkenntnissen lernen Kinder im Vorschulalter primär durch  Nachahmung.

Daher kommt es in unserer Erziehung weniger auf Erklärungen und Anweisungen an,  als vielmehr auf unsere Präsenz und unser Tun und Lassen.

Wir gestalten das Erlebnisfeld im Kindergarten so, dass das Kind sinnvolle, lebensechte und nachvollziehbare Tätigkeiten der Erwachsenen vor Augen hat.

Dieses Erziehungsprinzip beinhaltet für uns pädagogische Fachkräfte das Wissen um die Notwendigkeit von eigenem reflektierten Handeln und dem Anspruch an die eigene Selbsterziehung.

Das Fundament zur Erfüllung unseres pädagogischen Auftrages bildet eine konstruktive, verlässliche  und verantwortungsbewusste Zusammenarbeit mit den Eltern. Weil das familiäre Klima und die positive Gestimmtheit der Eltern unmittelbare Wirkungen auf die physische und seelische Entwicklung der kleinen Kinder haben, ist eine vertrauensvolle, offene und konstruktive Zusammenarbeit mit den Erwachsenen aus der Umgebung der Kinder wichtig.

„ Das Kind in Ehrfurcht aufnehmen, in Liebe erziehen, in Freiheit entlassen.“

Rudolf Steiner

Die Eingewöhnung von unter 3 jährigen nach dem Berliner Modell

 Erste Kontaktaufnahme mit den Erziehern der Gruppe
Die Familien werden schriftlich zum ersten Kennenlernen eingeladen. Es werden feste Termine für Eltern-Kind-Nachmittage vereinbart und die Möglichkeit gegeben, das täg-liche Freispiel im Garten zu besuchen.

 Kennenlernen am Vormittag
In den ersten Tagen im Kindergarten bleibt die Bezugsperson anwesend, damit das Kind immer wieder ihre Nähe suchen kann. Die Bezugsperson geht mit ihrem Kind immer an die gleiche Stelle im Gruppenraum, an der das Kind selber entscheiden kann, wie weit es sich in die Gruppe hineintraut. Die Bezugsperson ist während der Eingewöhnungszeit immer für ihr Kind da und gibt ihm ihre volle Aufmerksamkeit. Ei-ne Erzieherin nimmt vorsichtig Kontakt auf, etwa indem sie das Kinde begrüßt und verabschiedet, hm das Fläschchen bringt, ihm Spielmöglichkeiten anbietet oder ihm einen kleinen Imbiss bringt. Die Erzieherin steht für Fragen zur Verfügung.

 Alleine bleiben ohne Elternteil
Nach einigen Tagen geht die Bezugsperson für eine halbe Stunde aus der Gruppe – bleibt aber im Haus. Dadurch, dass kann man sie sofort zurückholen, wenn der Tren-nungsversuch fehlschlägt. Die Bezugsperson verabschiedet sich immer von dem Kind, wenn sie den Gruppenraum verlässt. Die Erzieherin kann an bestimmten Reak-tionen feststellen, ob die Trennung gelingt. Diese Phase der Eingewöhnung verläuft so lange, bis die Bindung des Kindes zu seiner Bezugserzieherin gefestigt ist.

 Die Stabilisierungsphase
In dieser Phase festigt die Erzieherin die Beziehung zum Kind, indem sie ihre Tätig-keiten so gestaltet, dass diese für das Kind verstehbar, handhabbar und sinnlich mit vollzogen werden kann. Die Erzieherin übernimmt zunehmend die Grundversorgung wie etwa das Wickeln, Füttern, wobei sie den eigenständigen Willen des Kindes be-rücksichtigt. Die Bezugserzieherin achtet auf die Signale des Kindes und kommuni-ziert altersgemäß mit ihm. Wenn die Trennungsphase gut verläuft, und das trauernde Kind sich von der Bezugserzieherin ablenken und positiv stimmen lässt, wird der Zeit-raum der Trennung von der Bezugsperson immer weiter ausgedehnt. Sie bleibt jedoch in diesem Zeitraum immer noch telefonisch erreichbar, damit sie bei Bedarf zurückge-holt werden kann.

 Schlussphase
Das Kind bleibt alleine in der Gruppe nimmt am Mittagessen teil und lässt sich von der Bezugserzieherin schlafen legen. Die Bezugsperson ist aber in diesem Zeitraum im-mer noch erreichbar.

 Schlusssatz
Die Dauer der Eingewöhnungszeit wird vom Wesen des Kindes bestimmt. Es kann nichts mit Druck erzwungen werden und es hängt alleine vom Kind ab, wie lang die Eingewöhnungszeit dauert. Durch täglichen Kontakt in der Abholphase wird die Erzie-hungsberechtigte über aktuelle Geschehnisse informiert und gemeinsam werden Ge-staltungsmöglichkeiten ausgetauscht.

Elternarbeit und Mitwirkung

Für die Entwicklung der Kinder ist es wichtig zu erleben, dass Elternhaus und Kinder-garten vertrauensvoll zusammenarbeiten. Sie werden durch diese positive Atmosphäre getragen und fühlen sich sicher. Alle Eltern sind angehalten sich nach ihren Möglichkeiten und Fähigkeiten in den Kindergarten einzubringen. In unserer jährlichen Mitgliederversammlung haben wir uns gemeinsam auf zwei Gemeinschaftsstunden pro Elternhaus im Monat geeinigt. Bei öffentlichen Veranstaltungen wie dem Weltkindertag, in der täglichen Arbeit etc. unterstützen die Eltern, im Rahmen dieser Gemeinschaftsstunden, das Kollegium. Um den Eltern einen noch besseren Zugang zu den Wurzeln unserer Pädagogik zu ermöglichen, besteht ein anthroposophischer Lesekreis, der sich an den Bedürfnissen seiner Mitglieder orientiert und von einem Mitglied unseres Vorstands geleitet wird.
 
Das intensive Zusammenwirken von Eltern und Erziehern ist eine Grundvoraussetzung für die lebendige, ganzheitliche Pädagogik im Waldorfkindergarten.

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